APOV
Das erste Anzeichen, dass es gleich zum großen Kampf kommen würde, waren die zusätzlichen Vulture Staffeln, die von den Schlachtschiffen regelrecht ausgespieen wurden. Weit über tausend. Schon waren die Jäger und Frachter der Piraten 10 zu 1 unterlegen. Richard wusste aus berichten, seines Sohnes und seiner Spione in der Republik und der KUS, dass dies nur die erste Welle war.
So manchem Piraten rutschte das Herz in die Hose.
„Verdammt sind das viele!“ rief jemand panisch ins Com.
Normalerweise hätte Richard direkt einen Riegel vorgeschoben, denn so etwas war ansteckend oder hätte eine Rede gehalten. Doch dies war nicht seine Bühne. Es waren Drej’s Kameraden, also waren sie in seiner Verantwortung.
„Ja, es sind viele.“ sagte Drej über den offenen Kanal. „Sie sind hier um uns unserer Heimat zu berauben. Unsere Familien und Freunde sind zwar dank unserer neuen Freunde in Sicherheit, doch sie erwarten von uns, dass wir unsere Heimat verteidigen, damit es einen Ort gibt an den sie zurückkehren können!
Heute Kämpfen wir! Für den Erhalt unserer Freiheit! Für unsere Heimat! Für unsere Familien! In die Schlacht Brüder!“
Verdammt… wollte er etwa als erster angreifen?
„Flotte! Angriffssignal!“ sendete Richard auf dem LSF Kommandokanal und als die Piraten sich gemäß des Schlachtplans in Bewegung setzten brach die Hölle los.
Die Separatisten schossen aus allen Rohren, von allen Seiten auf die Station.
Richard schoss seinen Novatorpedo ab und drehte nach Süden bei, um dort die Station zu Verteidigen.
Im Westen der Station sprangen die fünf Schlachtschiffe ins System und N’Tara verschlug es die Sprache, als sie sah, was da ankam: fünf riesige Keldabe Schlachtschiffe. lang gezogen mit halbkreisförmigen Flügeln am Heck. Schwer bewaffnet und steinalt.
Das in der Mitte der Formation schoss einen Strahl aus seinem Hauptgeschütz auf das nächstgelegene Droidenkontrollschiff der Lurkehulk Klasse ab. Es wurde direkt getroffe, die schilde barsten und das Schlachtschiff zersprengte es mit nur einem Schuss. Die Detonation war so gewaltig, dass es alles in fünf Klicks Umkreis atomisierte.
„Unglaubliche Feuerkraft!“ sagte N’Tara ehrfürchtig.
„Wenn dich das beeindruckt dann schau nach Osten, in fünf vier, drei, zwei, eins, BOOM!“ zählte Richard runter.
Dort verging in der Gewaltigsten Explosion die sie jemals sah und erleben durfte, ein viertel der Separatistenflotte in einen 20 Klicks durchmessenden gigantischen und blendend hellem Feuerball.
„6 Lurkehulks, 5 Providence, 3 Recusants und etwa 20 Munificents weniger.“ Sagte Hunter ins interkom.“
„Gleich noch mal bitte!“ sagte Drej.
„Geht nicht. Der Novatorpedo braucht drei Stunden für den nächsten Schuss und die Novakanone des Schlachtschiffs braucht drei Minuten.“ Antwortete Richard über den sicheren Kanal.
Unterdessen tobte die Schlacht an allen drei verbliebenen Fronten weiter. Im norden wurden die Piraten in heftige Feuergefechte mit den Vultures verstrickt. Die Piraten waren äußerst gute Piloten und schlugen sich tapfer aber einer nach dem anderen wurden sie abgeschossen.
Die Reaper stand unter heftigem Beschuss. Offenbar wollten die Seppis nicht hinnehmen, dass sie gegen eines ihrer eigenen schiffe antreten mussten. Hätten sie nicht die Schilde verstärkt, wären sie schon in den ersten Minuten zerstört worden. Da er alle Energie in die Schilde pumpen musste, war die Reaper handlungsunfähig. Immerhin waren sie ein Beschussmagnet, der die Seps vom abschießen der Frachter oder dem Beschießen der Station abhielt.
Alles in allem War es nur eine Frage der zeit, bis der Norden zusammenbrach.
Im Westen wurde der Feind hart von den Schlachtschiffen getroffen. Irgendwie hatten die Separatisten nicht damit gerechnet von hinten angegriffen zu werden und fielen wie die fliegen. Hinzu kam, dass die Schlachtschiffe eine Menge Massentreibergeschütze mitbrachten, die genau wie die Vulkangeschosse der Dancer die Schide der Feindschiffe ignorierten. Sie durchbrachen die Formation des Feindes und Richard beorderte die Reckless nach norden zur dortigen Unterstützung. Die anderen schwengten nach Süden ab.
Im Süden stand die Dream Dancer nämlich alleine der ganzen südlichen Feindgruppe gegenüber. Richard flog mitten hinein und Hunter schoss auf Schwachstellen der feindlichen Munificent und Recusant Klasse schiffen, Wärend sich N’Tara hauptsächlich um die Vulture Droiden kümmerte, die sie regelrecht in ihrem Schwarm einschlossen. Die Schilde der Dancer mussten eine Menge Schüsse abwehren, doch der Schild hielt noch. Den meisten geschossen wich Richard sogar aus und N’Tara musste innerlich zugeben, dass sie bisher keinen besseren Piloten gesehen hatte. Wenn es also stimmte und er tatsächlich der zweitbeste war, wie gut flog dann erst die Nummer eins? Und wer war das?
Diese Gedanken wurden jäh weggewischt, als ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken die Wirbelsäule hinabjagte. Irgendjemand ihr wichtiges war gerade gestorben, doch sie wusste nicht wer.
Drej
Liz war die erste die starb. Ihre Station explodierte durch eine Energierückkoppelung. Sie war sofort tot.
„Die nehmen uns auseinander!“ schrie Adam.
Ich musste eine Entscheidung treffen, wie ich die Reaper noch am wirkungsvollsten einsetzen konnte.
„Alle Mann von Bord!“ befahl ich und setzte sich wieder in den Sitz des Kommandanten.
„Drej?“ fragte Corso, der am Ausgang stehen blieb. „Komm schon!“
„Ich bleibe und verschaffe euch zeit!“ sagte ich. „Los! Ihr habt nur noch Sekunden!“
„Verdammt!“ Corso verschwand, als eine weitere Heftige Explosion die Waffenstation zerriss.
„N’Tara? Drej hier.“ sagte ich und musste schlucken.
„Drej wie haltet ihr euch?“ wollte sie wissen.
„Für mich ist hier Endstation.“ sagte ich und gab Vollschub auf die Triebwerke, als ich sah, dass alle Rettungskapseln gestartet waren.
„Drej! Was hast du vor?“ fragte sie und ich konnte ihre Besorgnis und ihre Angst hören.
„Es gibt nur einen weg wie wir abtreten…“ begann ich.
„… mit einem großen Knall.“ beendete sie. „Drej nein, tu mir das nicht an!“
Ich hielt die Reaper unbeirrbar auf das Kontrollschiff direkt voraus zu. Euch nehm ich noch mit.
„Hör zu kleiner Dämon. Lerne deine Gabe zu nutzen und pass auf die andern auf ja?“ bat ich sie.
„Drej…“ mein Name war alles was sie sagte.
„Tu’s für mich und die andern, pass auf sie alle auf.“
„Ja, Drej ich versprechs dir.“ Sagte sie und ich konnte ihre Tränen förmlich vor meinen Augen sehen.
„Leb wohl.“ Waren meine Letzten worte, ehe ich das Kontrollschiff genau in seiner zentralen Kugel rammte.
N’Tara
„Leb wohl…“ flüsterte ich und berührte die stelle der kanzel, an der die Reaper in einem Feuerball verschwand und das Kontrollschiff mitnahm.
Mein Traum, meine Vision bewahrheitete sich. Ich sah meine freunde einen nach dem andern sterben. Ich war gekommen um sie zu retten um ihnen zu helfen und doch konnte ich nichts tun…
APOV
Nun wo die Reaper zerstört war begann die gesamte Nordgruppe ihr feuer auf die Hyperion zu konzentrieren. Die station feuerte aus allen Rohren zurück, doch Stück für stück sprengte es Löcher in die Station. Von den piraten waren auch nur noch etwa zwei dutzend Maschinen intakt.
Trotz oder gerade wegen ihrer herben Verluste wollte die KUS hier zumindest einen Teilsieg erringen und die Piraten zerschlagen.
Als N’Tara sah, wie ihre Heimat begann auseinander zu bersten, da zerriss etwas in ihr und machte unendlicher Wut und Zorn Platz. „Nein!“ schrie sie lang und aus Leibeskräften und eine gigantische Schockwelle der Macht breitete sich in einen Ring um sie aus. Yresa wurde sofort Ohnmächtig, als die Schockwelle durchs Cockpit raste. Richard sah funken vor den Augen und bekam heftige Kopfschmerzen, bleib aber gerade so bei Bewusstsein.
Die Schockwelle raste durchs all und schwemmte wie eine gigantische Welle auf einem Ozean die Separatistenschiffe davon. Viele der kleineren und vor allem die Vultures wurden durch die Urgewalt einfach zerdrückt, Schiffe wurden ineinander geworfen, explodierten, trudelten steuerlos in die Tiefen des Weltraums.
Die Schlacht war damit vorbei.
Richard
Das war die heftigste Machtexplosion die ich in meinem ganzen Leben zu spüren und zu sehen bekam. Ich brauchte eine volle Minute um zu begreifen, was geschehen war.
Ein eiskalter schauer lief mir über den rücken, als ich erkannte was geschehen war und sprang sofort aus dem Sitz und rannte zu N’Tara im Geschützturm.
Sie lebte, war aber in Lebensgefahr, als ich ihren Bewusstlosen Körper so forsichtig wie möglich aus dem Sitz hob und zu Boden brachte.
Sie war die erste, die eine solche Durchströmung der Macht erfuhr, ohne sofort zu sterben. Dennoch hatte sie die inneren Verbrennungen und Verletzungen. Um sie zu heilen musste ich an meine Grenzen gehen.
Ich legte meine Hände über ihre Brust, wie jemand der Widerbelebungsmaßnahmen durchführte und lies die Macht durch mich fließen. Über eine Stunde Rang ich um ihr leben. Spürte wie mittendrin Yresa wach wurde, zu mir eilte und mir zur Unterstützung wieder die hand auf die Schulter legte.
Als es endlich vollbracht war brach ich neben ihr erschöpft zusammen.
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